Zusammenfassung
Unsere modifizierten i.v. Kontrastuntersuchungen haben eindeutig gezeigt, daß die
von der Leber sezernierte Galle als Flüssigkeit den hydrodynamischen Gesetzen entsprechend
strömt. Die speziellen Elemente der makro- und mikroskopischen Anatomie sind durchaus
für die hydrodynamischen Bedingungen bestimmend. In dieser Hinsicht gelang es uns
zu beobachten, daß die in die Gallenblase unter optimalen Bedingungen einströmende
Kontrastgalle einen starken Wirbel bildet. Durch dieses Phänomen wird der gesamte
Inhalt der Gallenblase in kürzester Zeit zu einer verhältnismäßig homogenen Masse.
Diese Tendenz zur Homogenisierung des Gallenblaseninhaltes kann als ein Prinzip der
normalen Funktion bezeichnet werden.
Das Schichtungsphänomen spricht für das Ausbleiben der Homogenisierung, ist also auf
eine ungenügende Vermischung der kontrasthaltigen Lebergalle und der eingedickten
Blasengalle zurückzuführen. Wir konnten an einer Reihe von Röntgenaufnahmen darstellen,
daß die Ausbildung des Schichtungsphänomens auf eine vom Physiologischen abweichende
Gallenströmung zurückzuführen ist.
Summary
Our modified intravenous contrast examinations have shown clearly that the bile secreted
by the liver obeys the hydrodynamic laws governing the flow of fluids. Macroscopic
and microscopic features of the anatomy are designed on hydrodynamic principles. We
were able to observe that under optimal conditions opacified bile entering the gall
bladder creates considerable turbulence. As a result, the contents of the gall bladder
become fairly homogenous in a short period. This tendency to homogeneity of the gall
bladder content may be regarded as a feature of normal function. Layering indicates
the absence of homogeneity and is due to inadequate mixing of contrast-containing
bile from the liver and thick gall bladder bile. We were able to show by a series
of radiographs that the formation of layering is due to abnormal bile flow.